Oligarchie: Staatsform,in der die Macht bei einigen wenigen Individuen oder Gruppen konzentriert ist
Das Frankreich im Jahr 2057 ist eine sehr eigenartige Mischung, eine Art totalitärer Staat, der sich in das Deckmäntelchen der Demokratie hüllt - oder umgekehrt, niemand weiss es wirklich... Es erscheint als ein friedlicher Zufluchtsort für diejenigen, die die Machthaber nicht in Frage stellen und das Glück haben, in gesicherten Zonen zu leben. Für seine Feinde jedoch, für die Ausgestossenen und für die Verfechter der Meinungsfreiheit, ist das Leben ein ganzes Stück härter.
Aber dennoch wäre er zu leicht, Frankreich einfach zu einem Regime abzustempeln, das sich anschickt, die Gedanken seiner Untertanen kontrollieren zu wollen. Die extreme Gewalt des 21. Jahrhunderts, der Aufstieg der Megakonzerne und die Tragödien, die den Glauben der Bürger an die Demokratie erschütterten - sie alle lassen die jetzige Situation ein Stück weit verständlicher erscheinen. Darüberhinaus stellt auch die Wiederauferstehung der druidisch-keltischen Kulte immer noch ein nicht zu vernachlässigendes Gegengewicht zu den politischen Machthabern dar. Es erscheint klar, dass die Oligarchie in abzusehender Zukunft eine Monarchie wird. Aber es wird eine keltische Monarchie sein, mit dem Segen von Druiden und Klerus. Schon immer waren die Franzosen einem König nur dann bereit zu folgen, wenn sich dieser der Unterstützung des Klerus sicher sein konnte.
Frankreich ist ein Land, das im Grunde Fremden gegenüber recht offen ist, doch alles spielt sich im strengen Rahmen der Regulation ab. So werden zum Beispiel praktisch alle bekannten Religionen toleriert - wobei hier das Hauptaugenmerk auf dem Begriff "toleriert" liegt, denn die Regierung hat die katholische Kirche dazu ermächtigt, die Religionen zu prüfen, zu verwalten und zu besteuern. Gleichermassen einfach ist es, eine Aufenthaltsgenehmigung zu bekommen - solange man ein absolut sauberes Vorstrafenregister hat. Will man sich längerfristig in Frankreich aufhalte, eine Arbeitserlaubnis erhalten oder gar fränzösischer Staatsbürger werden, sollte man sich am besten auf einen langen, zermürbenden Prozess gefasst machen. Im günstigsten Fall dauert es Monate, und die Vergangenheit des Antragstellers wird auf's genauste untersucht. Selbst bei völliger Unbescholtenheit lässt sich ein "Ja" nicht garantieren, und im Falle einer Ablehnung gibt es keine Widerspruchsmöglichkeit. Natürlich gelten alle bürokratischen Einschränkungen nicht für den Adel, die Machthaber und deren Familie, Freunde, Liebhaber und "Geschäftsfreunde".
Frankreich als das Land, in dem die Menschenrechte schon aus geschichtlichen Gründen einen besonders hohen Stellenwert haben, ist Metamenschen gegenüber sehr freundlich und wesentlich progressiver als andere Nationen. Frankreich hat Spezies wie den Sasquash und den Leshy schon lange als Humanoide klassifiziert und vergibt die volle Staatsbürgerschaft an sie (nicht dass es auch nur einen eingeborenen Sasquash gäbe, aber der Wille zählt). Auch andere, eher umstrittene Spezies, wie Wendigos und Ghule, geniessen einen gewissen Schutz. Die Kirche hat erklärt, dass sie nicht von Natur aus böse seien, sondern verirrte Seelen, die Hilfe und Zuspruch brauchten. Allerdings dürfte diese Toleranz eher aus den etwas "ungeklärten" metamenschlichen Genen einiger Adliger resultieren als aus einer besonderen kulturellen Akzeptenz von Wesen, die Leichen das Fleisch vom Körper fressen.
Zum Thema Meinungsfreiheit
gibt es ganz besondere Richtlinien. Alles darf frei verbreitet werden,
solange es nicht gegen die Machthaber oder französische Interessen
gerichtet ist, wobei beides natürlich von Fall zu Fall ausgelegt werden
muss. Diese "kontrollierte Freiheit" soll die Reputation von Frankreich
als offene und multikulturelle Platform erhalten und sowohl Investoren
als auch Touristen anlocken. Letzteres war, ist und bleibt vermutlich
auch - zusammen mit der Herstellung von Luxusgütern - der Hauptmotor des
Landes. Allerdings musste sich auch Frankreich an
die neuen Lebensbedingungen dieses Jahrhunderts anpassen. Der seltsame
Nebel in der Bretagne, die Vulkane der Auvergne und die toxischen
Regionendes Nordens und Südens haben die touristische Landkarte mehr als
ein wenig verändert.
| Bevölkerung: | 49,8 Millionen |
|---|---|
| Menschen: | 67% |
| Elfen: | 10% |
| Zwerge: | 7% |
| Trolle: | 4% |
| Orks: | 3% |
| Oger: | 3% |
| Minotauren: | 3% |
| Andere: | 4% |
Die Verbreitetste Währung ist der Écu. Ungeachtet der Disintegration Europas bleibt
Frankreich davon überzeugt, daß die Union entstehen wird. Eine Union, die sich auf anderen Fundamenten
gründen wird, denen des Adels. Der Franke ist auch im Umlauif, aber es ist das Geld, das eher
von der herrschenden Klasse, als vom Volk verwendet wird. Der Nuyen wird auch weitgehend angenommen.
Jeder Händler, der seines Namens würdig ist, akzeptiert alle drei.
Ein Nuyen entspricht ungefähr 5 Franken. Der Écu hat den Wert von einem Nuyen. Franken als Bargeld
können für bestimmte Personen mehr wert sein als ihr Nominalwert, vor allem für Sammler.
| BEPC (Haupt-, Realschule) | 60% |
| BAC (Abitur) | 22% |
| Hochschulabschluss | 12% |
| Katholizismus | 57% |
| Atheisten | 13% |
| Keltische Kirche | 11% |
| Moslems | 8% |
| Juden | 4% |
| Protestanten | 1% |
| Hindu | 1% |
| Buddhisten | 1% |
| Taoisten | 1% |
| Andere | 3% |
Das sind selbstverständlich die offiziellen Angaben, die zum Beispiel vernachlässigen, dass ein hoher Prozentsatz eigentlicher Atheisten der katholischen Kirche begetreten ist, um die damit verbundenen sozialen Vorteile geniessen zu können. Der Islam, einst die zweithäufigste Religion Frankreichs, hat ebenfalls weit mehr Gläubige als angegeben, die aber oft ihre Religionszugehörigkeit verbergen, um die sozialen Nachteile nicht zu erleiden.
In Frankreich sollte man sich immer vor Augen halten, dass es zwei
Sorten Menschen gibt: auf der einen Seite die Reichen und Mächtigen -
und die 99% auf der anderen Seite. Erstere werden nie Probleme mit dem
Gesetz haben, solange ihre Vergehen und Verbrechen nicht offen vor den
Medien begangen werden. Sie werden immer zuerst bedient, und immer mit
der besten Qualität.
Alle anderen müssen sich nicht nur mit den hohen Steuern herumschlagen,
sondern bekommen für jeden Gesetzesbruch die volle Strafhärte zu spüren.
Die Chancen auf sozialen
Aufstieg sind sehr gering, aber da so etwas wie der ,,amerikanische
Traum´´ in Frankreich nie existierte, fühlen die Menschen den Verlust
nicht so deutlich, wie das in manch anderen Ländern der Fall wäre. Sie
sind es gewohnt und versuchen das Beste daraus zu machen. Warum sollten
sie auch unglücklich sein, immerhin herrscht Ordnung und Friede...
Um das Ausmass an Ordnung zu
verdeutlichen, sei nur angeführt, dass allein sieben verschiedene Arme
der Polizei in das Alltagsleben eingreifen: Gendarmerie Nationale,
transpolice (die Matrixpolizei), Sittenpolizei, Zivilpolizei, die
Polizei des einzelnen Hoheitsgebietes, Geheimpolizei und Kirchenpolizei.
Und damit nicht genug: seit der grossen Umstrukturierung der
französischen Polizei 2001 bis 2004 sind die Einheiten nicht nur gut
trainiert, sondern auch mit neustem Equipment und sehr ausreichenden
Ressourcen ausgestattet.
Das Gegengewicht zur
Staatsmacht teilen sich die Katholische Kirche Frankreichs (die durch
einige Streitigkeiten über die Reaktion Johannes Pauls IV. auf die
Goblinisierung und ihre offene Unterstützung des französischen Adels in
Rom nicht gerade das beste Ansehen besitzt) und die Druiden. Alles in
allem arbeitet die Kirche für sich selbst, da ihre häufigen Aktionen
zugunsten der Bedürftigen eher aus dem Bedarf eines positiven
Öffentlichkeitsbildes entstehen als aus christlicher
Nächstenliebe. Nur diese Beliebtheit lässt den Grossteil der
Bevölkerung über die offene Sympathie zwischen Kirche und Adel
hinwegsehen. Die Kirche beansprucht ein &171;Moralmonopol&187; und bringt dies
der Bevölkerung durch ihre zahlreichen Medienbeteiligungen bis ins Wohnzimmer.
Konkurrenz erhält sie hierbei vor allem aus den Reihen der Druiden, die
das ,,Volk´´ als seine einzigen Verbündeten im politischen System Frankreichs ansieht.
Das Problem von Kirche und Adel ist ihre relative grosse Entfernung vom
Bürger. Der Adel scheint sich nicht sonderlich um die Belange seiner
Untertanen zu kümmern, und die Kirche ist wohl Gott näher als seinen
Schäfchen.
Die Oligarchie ist eine Art
Rat der vier grössten und mächtigsten Familien
Frankreichs (Orléans, Bourbon, Murat und Bonaparte), der die Kontrolle
über die Innen-, Aussen-, Sicherheits- und Wirtschaftspolitik und
darüber hinaus auch die direkte Befehlsgewalt über die Armee besitzt.
Ebenfalls im Rat präsent sind der Kardinal (als Vertreter der Kirche)
und der Erzdruide. Beide haben zwar kein formelles Stimmrecht, ihren
Ratschläge und Weisungen wird allerdings in den meisten Fällen Folge
geleistet. Theoretisch sind die Entscheidungen des Rates bindend für das
gesamte französische Staatsgebiet, in der Praxis entscheidet jedoch jede
Provinz, Baronie oder Grafschaft selbst darüber, ob bestimmte
verabschiedete Gesetze in ihren Grenzen zur Geltung kommen. Meist werden
die Direktiven der Oligarchie von allen Distrikten befolgt, doch hier
und da weigert sich ein Landesoberhaupt, ihnen Folge zu leisten, was
meist eine ganze Reihe von diplomatischen, militärischen und - in
letzter Konsequenz - auch blutigen Verstrickungen nach sich zieht.
Globale Stagnation. Ende 1995 bricht im ganzen Land eine Streikwelle aus, die die Wirtschaft empfindlich trifft. 1996 ist ein rapider Anstieg der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen, während moslemische Extremisten eine Reihe von Bombenanschlägen und Attentaten verüben. 1997 brechen in den armen Vorstädten Rassenunruhen aus, die sich binnen kurzer Zeit über das ganze Land ausbreiten, und über die die Regierung früh die Kontrolle verliert. Sie nennt die Unruhen ein Resultat der Politik ihrer Vorgänger, während die Opposition der aktuellen Regierung die Schuld gibt. Die Situation spitzt sich 1998 dramatisch zu : die Staat muss seinen Bankrott erklären und stoppt alle Sozial- und Rentenzahlungen.
Am 6. Januar brechen in allen französischen Grossstädten zweiwöchige Unruhen aus, die der
Infrastruktur und den sozialen Zusammenhalt schwer beschädigen. Während
der darauffolgenden Verhandlungen mit den Aufständischen wird immer
klarer, dass im Pulverfass Frankreich ein Funke ausreicht, um das Land
zum Explodieren zu bringen. Im September gehen die Unruhen noch
erbitterter weiter, ein Minister wird von einem Lynchmob aufgehängt. In
der selben Nacht gelingt es einer kleinen Gruppe, den Palais de
l' Elysée (das Haus des Präsidenten) in Brand zu stecken. Der Präsident
erklärt umgehend den Ausnahmezustand und benutzt seine
verfassungsmässige Macht dazu, die Armee mit der Order in Marsch zu
setzen, man solle mit Waffengewalt gegen die Aufständischen vorgehen.
Bilanz: mehr als 3600 Tote und ungezählte Verletzte ; im Dezember 1999 ist die Ordnung
wiederhergestellt, aber Frankreich ist nicht länger eine Demokratie.
Der Präsident löst die Volksversammlung auf und setzt Neuwahlen an. Nach einer kurzen, aber
umso heftigeren Kampagne wird der Vertreter der Ultra-Nationalisten
gewählt. Die « Shiawase vs. United States »-Entscheidung wird in
Frankreich nur lax angewandt, die Extraterritorialität der Konzerne ist
auf ein Minimum beschränkt. Die neue Regierung zensiert die Opposition,
schliesst die Grenzen und weisst in Massen Ausländer aus. Die Armee wird
immer noch zur Ordnungserhaltung eingesetzt. Die ersten
« Polizeiuniversitäten » werden eröffnet.
Während dieser dunklen Tagen
fühlt sich die Bevölkerung mehr und mehr zum Paranormalen und
Mystischen hingezogen. TV-Shows zu diesem Thema schiessen wie Pilze aus
dem Boden. In der Bretagne ist ein grossflächigess Wiederaufkommen
keltischer und druidischer Traditionen zu verzeichnen.
Schritt für Schritt scheint
die Regierung einen totalitäten Staat aufzubauen. Die Zensur ist
überall, das Streikrecht wird angeschafft und die Todesstrafe
wiedereingeführt.
Frankreich stellt sich
Deutschland in der Atomfrage entgegen, selbst nach den verheerenden
Fluten in den Niederlanden und Belgien. Französische Umweltschützer
werden von der Polizei überwacht, während die deutsche Ecoterroristen
von GreenWar Beweise für eine toxische Verschmutzung der Ruhr sammeln.
Mont St. Michel wird zur Insel und droht grossflächig zu erodieren.
2004 führt Frankreichs
offen gezeigte Unterstützung für den israelischen Atomschlag gegen
Lybien zu Aufständen der moslemischen Bevölkerung gegen die Regierung.
Die Armee schlägt die Unruhen hart nieder - es ist ein blutiger Juli.
Zum Jahresende kommen
angesichts der offensichtlichen Unfähigkeit der Regierung, die sozialen
und ökonomischen Probleme zu lösen, erste Ideen für einen
monarchistischen Staat Frankreich auf, was eine Art Rückbesinnung auf
alte Wurzeln darstellen würde.
Die Regierung startet eine
Kampagne gegen alle nicht-offiziellen Religionen und Sekten. Viele
Menschen werden verhaftet oder gar getötet, vor allem Moslems. Die
Druiden nehmen während dieser Zeit Kontakt mit der katholischen Kirche
auf und werden verschont.
Die folgenden Jahrzehnte brachten den Aufstieg des Adels mit seiner Gallionsfigur, dem Herzog von Orléans. Nach einer langen Zeit der Gewalt und des Totalitarismus stellt sich die Militärführung gegen die inkompetente Regierung und reisst die Macht an sich. Schnell werden Neuwahlen ausgeschrieben, die der neue Präsident mit dem Versprechen gewinnt, er werde das politische System auf die Rückkehr eines Monarchen ausrichten. Er hält sein Wort, aber es scheint zu früh für einen König zu sein - statt dessen wird die Oligarchie als Übergangslösung geschaffen. Diese Übergangslösung ist nunmehr seit über 40 Jahren in Kraft. Die Kirche und (überraschender) die Druiden haben in den harten Tagen viel Respekt und Einfluss gewonnen, und sind nun eine Macht, die die Oligarchie der Monarchie vorzieht - eine geteilte Macht ist kontrollierbarer.
2005-2010 : Einführung der IEG (Identification Eletronique et Génétique) für alle Bürger
2009, 4.März : das Kernkraftwerk Cattenom explodiert
2011 : erstes Auftreten von UGE, die lange Zeit für eine Nachwirkung des Cattenom-Unglücks gehalten wird. Übernatürliche Stürme in der Bretagne, die sich auf die megalitischen Stätten beschränken. Neo-Stradamus macht seine ersten Weissagungen und spricht unter anderem von der Goblinisierung
2011, 31. Dezember, 23.58 Uhr : alles Vulkane der Auvergne brechen simultan aus. Die Explosion löscht die Stadt Clermont-Ferrand völlig aus. Bergungsmannschaften finden einen schlafenden Drachen in einem der grössten Krater.
2013 : die Erosion des Mont St. Michel wird durch einen Seedrachen gestoppt. Le Havre wird zur toxischen Zone.
2014 : Frankreich beginnt nach Vertragsabschluss mit Fuchi mit der Umstellung seines Telekom-System. Am 4. Juli wird die « passerelle » geschaffen.
2017 : Nizza wird durch ein schweres Erdbeben fast völlig zerstört
2017, November : Geburt der Oligarchie
2021, 30. April : die erste Goblinisierungswelle erreicht Frankreich. Die Mutanten werden von der Bevölkerung gut aufgenommen. Neo-Stradamus wird durch seine Vorhersage dieses Ereignisses zum Medienstar.
2022 : weltweit brechen Rassenunruhen aus, die allerdings in Frankreich durch das gemeinsame Einschreiten politischer und religiöser Authoritäten schnell wieder zurückgehen. Ein Kardinal und ein Druiden gehören von nun an zum Rat der Oligarchie.
2023, 8. Februar : die grösste Katastrophe in der Geschichte Frankreichs ereignet sich. Die gesamte Bretagne wird von einem mysteriösen Nebel überlagert. Das «Dunstland », wie es schnell genannt werden wird, lässt keinen seiner Einwohner aus dem Nebel entkommen. Rettungsmannschaften wollen das Phänomen studieren, aber weder Kameras noch Radiowellen funktionieren in dem Nebel. Militärtruppen verschwinden spurlos. Eine Schutzmauer wird gebaut, um die Bretagne vom Rest des Landes zu trennen.
2024 : Die ersten SimSinn-Einheiten werden in Frankreich verkauft, vom Staat streng kontrolliert. Erste Magie-Universitäten werden gegründet, die berühmtesten in Paris, Nantes und Toulouse.
2024-2026 : Frankreich wird regional in Herzogtümer gegliedert, die alte Einteilung in Departments wird abgeschafft
2025 : das Bildungssystem wird reformiert und unter die Verwaltung der Jesuiten und Duiden gestellt. Eine Delegation aus Tir na nOg soll den Bretagne-Nebel untersuchen, kann aber mit keinen neuen Erkenntnissen aufwarten.
2026 : das erste Cyberdeck wird gebaut. Neo-Stradamus weissagt, dass « das Böse die Maschinen des Wissen verseuchen » wird, was später als Vorhersage des grossen Crashs von 2029 gewertet wird. England kündigt seinen Austritt aus der EU für 2028 an. Nach mehreren Jahren der Untersuchungen geben die Druiden von Brocéliande ihre Ergebnisse bekannt : der Nebel lichte sich langsam, und etwas Angsteinflössendes erwache. Die Bretagne-Mauer wird im November fertiggestellt.
2027 : Renraku, so wie Fuchi einige Jahre früher, nimmt Kontakt zu hohen Stellen auf. Ein Vertrag wird unterzeichnet, der Renraku den Bau mehrerer kleiner Arcologien in Paris erlaubt.
2028 : die prestigeträchtige Universität von Versailles wird eröffnet. Nur Adlige sind als Studenten zugelassen.
2029 , 8. Februar : der weltweite Computercrash. Frankreich bleibt dank des « passrelle » beinahe völlig verschont.
2030 : nach Jahren des Verfalls ist Marseille eine verschmutzes, unkontrollierbares soziales Pulverfass. Ein Sondergouverneur wird eingesetzt und die Konstruktion einer Mauer rings um die Stadt begonnen.
2031-2034 : die Eurokriege. Frankreich beteiligt sich nur spärlich am ersten Teil des Konfliktes gegen Russland. Die polnische Königsfamilie wird mit offenen Armen aufgenommen, während die Grenzen für die sonstigen Flüchtinge geschlossen bleiben. Eine Vielzahl von Städten und Regionen erklärt in den Kriegswirren ihre Unabhängigkeit, darunter Korsika und das Baskenland. Marseilles erklärt sich zum Stadt-Staat, gefolgt von Nîmes, Perpignan, Montpellier und anderen.
2032, November : die politischen und religiösen Führer der islamischen Staaten treffen sich in Damaskus. Das Treffen endet nicht mit dem gewünschten Konsens, da sich zwei Koalitionen herausbilden : die « Vereinigung Islamischer Staaten » auf der einen Seite und die « Allianz Für Allah » auf der anderen.
2033, 1. Oktober : die « Allianz für Allah » ruft den Grossen Jihad aus. In Frankreich erheben sich die Reste der moslemischen Gemeinden, um dem Aufruf ihrer Brüder zu folgen. Während der Konflikt in den anderen europäischen Staaten einen eher klassischen Verlauf nimmt, wird er in Frankreich zu einem Guerilla-Krieg. Der Staat nutzt die Gelegenheit, um unbarnherzig die letzten islamischen (und einige andere ungeliebte) Gruppen auszumerzen. Angesichts der Blutbäder spricht man mancherorts gar von einer « zweiten Bartholomäusnacht ».
Die Kirche ruft die Franzosen zu einem neuen Kreuzzug auf. In diesem zweiten Teil der Eurokriege beteiligt sich Frankreich sehr viel stärker.
2034 : die mysteriöse und immer noch unaufgeklärte Ermordung von Hamad Cholilah, dem Führer der « Allianz », beendet den Krieg. Die europäische Landkarte hat sich verändert : neben dem wiedervereinigten Österreich-Ungarn und einer Vielzahl neuer Stadtstaaten auf dem Balkan wird in Polen die Monarchie wiedereingeführt, was in Frankreich auf breite Zustimmung trifft.
2035 : die Fremdenlegion wird teilweise privatisiert. Frankreich « vermietet » sie an andere Länder und wirbt dadurch für franzözisches Militär-Equipment.
2035-2040 : die Aristokratie ist nun die Herrschaftsform, unter der mehr als 95% aller Franzosen leben. Bis auf einige wenige Regionen ist das Verhältniss zwischen Herrschenden und Beherrschten jedoch gespannt.
2039 : die Nacht des Zorns. In Paris werden Denkmäler von Rassisten in Metamenschen-Verkleidung zerstört. Die Metamenschen finden Zuflucht in Kirchen und Tempeln.
2040 : die Oligarchie
schlägt auf einem Treffen den europäischen Nationen vor, ihre
Staatssysteme in Monarchien umzuwandeln und die EU so neu zu gründen.
Frankreich, Spanien und Portugal unterzeichnen einen ersten
diesbezüglichen Vertrag.
Erste Gerüchte über genetische Manipulation tauchen auf. Die Herrschenden sollen gezielt
und systematisch Embryos genetisch verändern.
2042 : nach einigen Erdbeben brauchen die ruinierten unabhängigen Regionen Hilfe. Die Oligarchie verspricht ihnen raschen Beistand unter der Bedingung, dass sie ihre Unabhängigkeit aufgeben und in den « Schutz des einen französischen Staates zurückkehren ». Bis Ende 2042 haben alle südlichen Kleinstaaten akzeptiert.
Für die folgenden 18 Jahre
festigt die Oligarchie ihre Macht. « Feu Noir » (Schwarzes Feuer), eine
anarchistische Terroristengruppe, verübt systematisch Bombenanschläge
auf Konzernniederlassungen. Dutzende von Gebäuden werden zerstört,
trotz strenger Polizeiüberwachung. Da immer wieder viele Unschuldige bei
den Attentaten getötet werden, stellt sich die Bevölkerung hinter die
Pro-Konzern-Politik der Oligarchie.
Grosse Geldmengen werden in
den Wiederaufbau des Tourismus gesteckt, besonders in Regionen wie den
Grotten der Auvergne, der versunkenen Stadt des Mont St. Michel, der
unberührten Camargue oder dem wieder aufgebauten alten Paris.
Aber einige Probleme
bleiben : der Staat kümmert sich nicht um die « Roten Zonen », in denen
Gangs und Warlords die uneingeschränke Macht innehaben. Marseilles ist
zu einer korrumpierten Festung geworden, in der das Chaos selbst die
einfachsten Dinge beinahe unmögliche macht. Der schlafende Drache der
Auvergne behält seine Geheimnisse immer noch für sich. Das
« Dunstland » stellt trotz eines Rückgangs des Nebels eine tödliche
Gefahr dar. Jedes Jahr neue Skandale : genetische Manipulationen,
Rechtsbeugung, Gladiatorenkämpfe zur Belustigung Adliger, Experimente
mit der Marseiller Bevölkerung...
Und in der Politik ist eine
Stärkung der neo-republikanischen und neo-anarchistischen Parteien zu
verzeichnen. Die Frage bleibt, ob das Volk des Wartens auf einen König
müde geworden ist...