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DER RIESE

(Homo Sapiens Eximia Corporis Magnitudine)

[Oder so ähnlich. Hatte selbst nie Latein.]


Merkmale

Ein typischer Riese ist 3,0 Meter groß und hat ein Gewicht von 196 Kilogramm. Seine Hautfarbe geht von rötlich weiß über eine ausgeprägte Bräunung nach gelblich; andere Tönungen sind noch nicht bekannt, aber es ist noch zu früh, sich darüber auszulassen. Ein Riese verfügt über 32 Zähne; weibliche Riesen haben zwei Brüste. Die Gliedmaßen sind überraschend proportional; wegen der Hebelwirkungen sind Riesen nur selten Sprinter, aber im Ausdauersport brach der Riese Hans Rügerts alle bisherigen Rekorde mit Leichtigkeit. Trotz seiner Länge ist der Rumpf dieser Subart breitschultrig und muskulös. Eine dichte Kopfbehaarung und ausgeprägtes Körperhaar, bei männlichen Riesen oft auch eine offen getragene, üppige Gesichtsbehaarung runden das Bild eines gemeinen Riesen ab. Die Ohren sind normalerweise leicht zugespitzt, und bei einigen Riesen sind ferner stark ausgeprägte Eckzähne zu beobachten.

Habitat:

In der Wildnis bevorzugt diese Art hoch gelegene Gebiete in Bergen künstlicher oder natürlicher Natur. In Städten bevorzugen Riesen Penthouses oder obere Stockwerke in großen Hochhäusern.


Lebensweise und Besonderheiten:

Es gibt sowohl Tag- als auch Nachtaktive Riesen. Sie sind Allesfresser; ihr Stoffwechselsystem ist aber besonders auf die Verwertung von tierischen Nährstoffen abgestimmt, so daß sie oft Fleisch bevorzugen. Es gibt aber auch vegetarische Riesen, die dadurch keinerlei körperliche Veränderungen durchmachen. Größere Clans sind oft typisch für Riesen, und viele Riesen leben isoliert in Gebirgen, der städtische Clan oder Einzelgänger wird aber auch häufig, bevorzugt in Gebirgsgebieten oder Städten mit Hochhäusern, angetroffen. Riesen leben vor allem in Eurasien, aber auch in Amerika werden sie immer häufiger, und man schätzt, daß der Anteil von Riesen an der Gesamtbevölkerung innerhalb der nächsten fünf Jahre normale Metamenschliche Dimensionen erreicht hat. Professor Klaus Geroldts von der Senkenberg-Universität für Biologie, Fachbereich Humane Taxonomie in Köln (SUB Frankfurt/Main, Zweigstelle Köln) nach setzte die Goblinisierung der Riesen erst in den späten 20er Jahren dieses Jahrhunderts ein und ist im Moment (2053) noch nicht abgeschlossen.

Über die Lebensspanne des Homo Eximia Corporis Magnitudine kann man im Moment noch nichts sagen; Prognosen anhand der Stoffwechselprozesse belaufen sich auf weit über hundert Jahre. Riesen haben keine festen Paarungszeiten. Die Schwangerschaft dauert 273 Tage.

Junge:

Eines. Das Geburtsgewicht beträgt etwa 2,5% des Gewichts der Mutter. Die Stillzeit beträgt 12-13 Monate. Bisherigen Erkenntnissen zufolge vollzieht sich die Goblinisierung bei Riesen ausschließlich natal, nicht metmorphorisch, das heißt ein Riese wird auch als solcher geboren und verwandelt sich nicht erst später von einem Menschen. Dies erspart ihnen zwar das soziale Trauma, an dem andere Rassen, z.B. Trolle leiden, bringt aber fast immer außergewöhnliche Schwierigkeiten für eine menschliche Mutter und ihr Neugeborenes mit sich.


Bemerkungen:

Riesenaugen gelten als außergewöhnlich scharf. Kälte beeinflußt Riesen offenbar weniger als andere (Meta-) Menschenarten.

Geschichtliches: 2051 trennte Prof. Dr. Dr.habil Klaus Geroldts in Köln eine Metamenschengruppe definitiv von den Trollen und bewies ihre kontinuierliche Andersartigkeit. In der Zeitung „Neues Spectrum der Biologie”, in der er seine Studien erstmals veröffentlichte, gab er der neuen Gruppe den provisorischen Namen „Riesen”. Dieser Name setzte sich jedoch schnell in Wissenschaftler- und Medienkreisen durch. Die Verbreitung dieser Rasse ging nach Geroldts anfangs sehr langsam vonstatten und hat mittlerweile eine Beschleunigung erfahren; die Verbreitungsgeschwindigkeit anderer Rassen hat sie allerdings immer noch nicht erreicht. Gegenwärtig sind in Europa ca. 5% der Bevölkerung Riesen, gegenüber ca. 2% 2050. In Nordamerika sind dies 2%, gegenüber 1% vor drei Jahren.


Spieltechnische Werte:

Maximalwerte:
Riese

Konstitution

10

Schnelligkeit

5

Stärke

11

Charisma

6

Intelligenz

6

Willenskraft

6

Essenz

6

Magie

6

Reaktion

5


Modifikatoren nach Rasse

Rasse
Modifikatoren

Riese:

+1 Konstitution; -1 Schnelligkeit; +3 Stärke; +1 Reichweite auf bewaffneten/waffenlosen Kampf; Augen: Optische Vergrößerung-1; Widerstand (+2 Konstitution) gegen Kälte



"Riesiger" Straßensamurai


„WAAAS?! Ich? Ein Troll? Ein TROLL?! Ich geb' Dir gleich 'nen Troll, aber einen, an den Du noch lange denken wirst! Oder seh' ich etwa so aus, als würd' ich mich und alle umbringen, bloß weil ich die Panther falschrum halte, wenn's hart auf hart kommt?! Na? NA???! - Na also! Und jetzt zum Geschäft, oder willst Du mir und meiner Ruhrmetall etwa erklären, es gäbe kein Geschäft?- Natürlich willst Du nicht!”

Kommentar: Riesen sind als Straßensamurais noch seltener als Riesen selbst, und das will was heißen! Vielleicht wirkt er etwas dümmlich, wenn Du auf einen triffst. Aber verlass Dich nicht drauf! Der Riese ist unter Umständen in der Lage, sich schneller auf eine neue Situation einzustellen, als man es von ihm erwartet, und dann hat ER die Überraschung UND die Kraft!

Attribute

Konstitution

7

Schnelligkeit

3

Stärke

9

Charisma

1

Intelligenz

3

Willenskraft

3

Essenz

5,2

Reaktion

3

Fertigkeiten

Athletik

2

Bewaffneter Kampf

4

Feuerwaffen

6

Gebräuche (Straße)

3

Heimlichkeit

2

Waffenloser Kampf

3

Cyberware

Ausrüstung

Anmerkung

Der Riese-Straßensamurai besitzt natürliche Sichtverstärkung-1 (Allergie überprüfen) und erhält einen Bonus von +2 auf Widerstandswürfe gegen Kälte. Wurf von 3W6*1000 in ¥ ergibt den Stand seines Kredstabes.



OGER

(Homo carne humana vescens)


Identifikation:

Oger sind vom HMHVV infizierte Riesen (Homo sapiens eximia corporis magnitudine). Der Virus verändert die Körperbehaarung des Opfers, die üppig und zerzaust wird, in manchen Fällen jedoch vollkommen ausfällt. Die Konturen, vor allem im Gesicht, werden aufgedunsen; die Augen quellen auf, wodurch die meisten Sichtungen von beleibten Humanoiden mit schwarzen, buschigen Augenbrauen und hervorstehenden Augen sprechen. In fortgeschrittenem Stadium der Krankheit gehen die Haare der Oger in Fell über, und das Gesicht bildet manchmal beinahe eine Schnauze.

Oger sind etwa drei Meter groß und ca. 230-250 kg schwer. Die Haut ist normalerweise rosig. Sie haben normalerweise Vollbärte und eine flächige Brust- und Körperbehaarung, die jedoch eher an einen stark behaarten Menschen denn an Fell erinnert; üblicherweise ist die Körperbehaarung rötlich mit schwarzen Augenbrauen. Sie kann auch vollständig fehlen.

Magische Fähigkeiten:

Angeboren. Berichte über magisch aktive Oger sind bisher noch nicht bestätigt, es handelt sich dabei aber wahrscheinlich um Spezies, die schon in ihrem früheren Leben aktiv waren.

Habitat:

Meist hochgelegene Wälder. Ansonsten überall, wo es Riesen und den HMHVV gibt.

Lebensweise:

Oger sind Fleischfresser. Pflanzliche Nahrung können sie nicht verdauen.

Sie bevorzugen Tagesaktivität in der Wildnis, wo sie normalerweise in Höhlen wohnen. Die wenigen in der Stadt lebenden Oger ziehen sich in dunkle Wohnungen in verlassenen Vierteln zurück. Normalerweise versuchen sie dabei, eine so hochgelegene Wohnung wie möglich zu finden; zur Not gehen sie aber auch in den Keller.

Die Ogergesellschaft besteht meist aus territorialen Einzelgängern; Clans bilden sie beinahe nur, wenn ein gesamter Riesenclan fast vollständig von HMHVV infiziert wurde.

Unbestätigten Berichten zufolge sind Oger beobachtet worden, die „Könige” eines Goblinstammes waren und diesen führten und schützten.

Oger nehmen die Essenz von Lebewesen auf, die sie verschlingen, und halten sich so am Leben. Dabei bevorzugen sie offenbar denkende Wesen, woraus sich ihr Ruf als Menschenfresser ableitet.

Selbst sind Oger fast zweifellos denkende Wesen, wenn auch sehr gewalttätige. Goblinstämme, die von Ogerkönigen geführt werden, sollen angeblich zu ausgesprochener Gewalt tendieren. Es gibt aber auch Berichte über Oger, die nahe einem Riesenhorst leben, von dem sie nur noch in Ausnahmefällen geduldet werden, und in dem wie auch in den umliegenden Dörfern und Zwergensiedlungen es keine Berichte über Ogerüberfälle gab.

Bemerkungen:

Oger wurden erstmals 2049 im Erzgebirge beobachtet. Auch, nachdem die Vereinten Nationen sie als denkende Wesen klassifizierten, sind Reaktionen der Nationen auf Oger unterschiedlich; einige haben auf sie ein Kopfgeld ausgeschrieben, die meisten weisen sie in Reservate ein, da Oger in Gefangenschaft nach einigen Tagen erst in eine extrem gewalttätige Raserei, dann in völlige Katatonie verfallen und nach spätestens einem Monat
sterben.

2050 wurde von Dr. Klaus Geroldts in Köln bei Goblins und Ogern der Untervirus des HMHVV isoliert, der auch Zwerge und Riesen anfallen konnte. Für seine Forschungen auf diesem Gebiet erhielt er die Habilitation; die Tatsache, daß von Ogern angefallene H.s.ingentis (Trolle) und H.s. ingentis europeensis (Stadtminotauren) am HMHVV starben, andere, in keine der beiden Taxonomien passende ingentis jedoch zu Ogern wurden, brachte

Geroldts zu seiner Identifikation des H.s. eximia corporis magnitudine 2051 aus eben diesen „ingentis”, die sich bei näherer Betrachtung doch beträchtlich von anderen Trollen unterschieden.

Kräfte:

Gesteigerte Sinne (Geruch und Gehör), Essenzentzug (Permanent), Magische Resistenz.

Schwächen:

Allergie (Sonnenlicht, leicht).

Verbreitung:

Ganz Europa, vor allem in Nord- und Mitteleuropa, und in Gebieten mit starken Riesenpopulationen.

Spieltechnische Werte:

Oger

Ko: 9; S: 4x3; St: 8; C: 1; I: 2/4; W: 4; E: 6; R: 4

Angriffe: Menschlich; +1 Reichweite.

Kräfte und Schwächen:

Siehe oben.


© 1993 Ralf Hagen <aranea-diademata@gmx.de>

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